Hinweis für Webseiten-Bearbeiter! Bitte gehen Sie nach der ersten Anmeldung im Webbaukasten zunächst auf XXX und machen Sie sich mit den Funktionen Ihrer neuen LBV-Webbaukasten-Seite vertraut.
Besonders im Frühling und Frühsommer erreichen uns jedes Jahr wieder Anrufe von Menschen, die vermeintlich hilflose oder verletzte Jungvögel gefunden haben. Aber die meisten Jungvögel, die in dieser Zeit gefunden werden, brauchen gar keine Hilfe!
Mit Ausnahme von Mauerseglern; Infos dazu am Ende der Seite
Bevor Sie einen jungen Vogel mitnehmen, sollten Sie sich folgende Fragen stellen:
Wichtig:
Unverletzte junge Vögel haben in der freien Natur deutlich bessere Überlebenschancen als in einer Pflegestation. Daher versichern Sie sich vorher unbedingt, ob Ihr Eingreifen tatsächlich nötig ist.
Sie haben einen jungen, befiederten Jungvogel gefunden, der laut ruft?
Beobachten Sie den Vogel zunächst aus einiger Entfernung für ein bis zwei Stunden. In der Mehrzahl der Fälle werden Sie feststellen, dass der Ästling nach seinen Eltern ruft, diese herbeikommen und ihn mit Futter versorgen. Ein solcher Vogel braucht keine menschliche Hilfe!
Er befindet sich in der sog. Bettelflugphase, d.h. er hat freiwillig das Nest verlassen, kann (fast) fliegen, bettelt aber seine Eltern noch nach Nahrung an und wird von diesen weiterhin versorgt. Sie sollten den Vogel an Ort und Stelle lassen. Sitzt er an einem offensichtlich gefährlichen Ort, z.B. direkt an einer Straße, sollten Sie ihn aufnehmen und wenn möglich im Umkreis von nicht mehr als 25 m vom Fundort in ein Gebüsch setzen. Durch seine Rufe werden seine Eltern ihn auch dort weiter versorgen.
Sollten Sie einen solchen Ästling aufgenommen und nun festgestellt haben, dass er eigentlich keiner menschlichen Hilfe bedarf, bringen Sie ihn innerhalb von 24 Std. wieder an den exakten Fundort zurück. Ziehen Sie sich möglichst weit zurück und beobachten Sie mindestens eine Stunde lang, ob der Ästling nicht doch noch von den Altvögeln versorgt wird. Elternvögel suchen bis zu 24 Std. nach verlorenen Kindern!
Sie haben einen nackten, bzw. kaum befiederten Jungvogel gefunden?
So ein Vogel wird als Nestling bezeichnet. Gefundene Nestlinge benötigen dringend Hilfe, sie werden außerhalb des Nestes nicht von den Altvögeln gefüttert oder gewärmt und sind Angriffen durch Fressfeinde schutzlos ausgeliefert. Sofern der junge Vogel unverletzt ist, suchen Sie in der näheren Umgebung des Fundortes nach seinem Nest und setzen den kleinen Vogel behutsam wieder hinein. Der Geruchssinn der meisten Vögel ist nur relativ gering entwickelt. Der dem wieder in sein Nest gebrachten Jungvogel anhaftende „Menschengeruch“ hält die Elternvögel nicht von der weiteren Versorgung ihrer Kinder ab!
Nur wenn der Nestling verletzt ist, das Nest zerstört, nicht auffindbar oder nicht erreichbar ist oder beide Elterntiere nachweislich ums Leben gekommen sind, sollten Sie den Jungvogel in Ihre Obhut nehmen.
Sie haben einen offensichtlich verletzten Vogel gefunden bzw. einen Vogel, der menschliche Hilfe benötigt?
Sollten Sie nach Lesen der Hinweise merken, dass der Vogel, den Sie gefunden haben, tatsächlich menschliche Hilfe braucht, wenden Sie sich bitte an uns.
Wir werden Ihnen im Bedarfsfall die Kontaktdaten eines Tierarztes oder einer Vogelpflegestation in Ihrer Nähe vermitteln.
Bitte beachten Sie jedoch: Diese Pflegestationen werden alle ehrenamtlich von Privatpersonen betrieben! Sie müssen das Tier in der Regel selbst hinbringen und werden vermutlich gebeten, sich an den Futterkosten für den Vogel während der Pflege zu beteiligen.
Unser Kontakt: 08331 96677 - 0
Wichtig:
Wir betreiben hier in Memmingen KEINE Vogelpflegestation. Wir sind ein Naturschutzverband und haben hier in Memmingen lediglich Büros, von wo aus wir Naturschutzprojekte in ganz Schwaben begleiten. Das heißt, wir sind nur während der normalen Bürozeiten erreichbar.
Erste Hilfe:
Setzen Sie den Vogel in einen weich gepolsterten Karton (Handtuch, Küchenkrepp, Waschlappen) mit Luftlöchern. Karton schließen und eine Wärmequelle darunter positionieren: Wärmflasche, Heizung,
Körnerkissen etc. Bitte darauf achten, dass es nicht zu heiß ist! Vogel im ersten Schockzustand weder Füttern noch tränken, da die Gefahr des Verschluckens besteht. Lediglich
alle zwei Stunden einen Tropfen Wasser auf den Schnabel geben!
Weitere Infos zur Versorgung von Jungvögeln finden Sie auf folgenden Seiten
Rufen Sie uns bitte in jedem Fall an und sprechen auf den AB, falls Sie niemanden erreichen. Wir rufen sobald wie möglich zurück: 08331 96677-0
Der Mauersegler ist ein Vogel, der außerhalb der Brutzeit sein ganzes Leben in der Luft verbringt. Ob auf dem Zug nach Afrika, beim
Aufenthalt im Winterquartier, auf Nahrungssuche und selbst im Schlaf - die langen, sichelförmigen Flügel und der aerodynamische Körperbau erlauben es den Insektenjägern, so gut wie ausschließlich
in der Luft zu leben.
Bruchpiloten
Mitunter landen ausgewachsene Mauersegler unfreiwillig am Boden. Das kann nach Konflikten mit Artgenossen, aber auch im Zuge von Schlechtwetterperioden passieren, wenn
die Vögel hungrig und erschöpft sind. Von einem festen, glatten Boden können sich gesunde Mauersegler wieder in die Lüfte schwingen, indem sie sich kräftig vom Boden abstoßen und dann losfliegen.
In einer Wiese oder Rasenfläche haben sie allerdings keine Chance, wieder zu starten.
Flugfähigen Mauerseglern kann man Starthilfe geben, indem man sie auf die flache Hand setzt und die Hand anschließend über den Kopf hebt. Ist der Vogel fit, wird er sich von dieser etwa zwei Meter hohen Startrampe aus in die Lüfte schwingen. Tut er das nicht, gehört er in die Hände von Fachleuten. Keinesfalls darf man Mauersegler aus größerer Höhe in die Luft werfen. Ein Sturz in die Tiefe fügt den Tieren unweigerlich weitere Verletzungen zu.
Unfreiwillige Nestflüchter
In
sommerlichen Hitzeperioden kommt es vor, dass junge, noch nicht flugfähige Mauersegler aus der Nisthöhle stürzen. Die Jungen drängen sich auf der Suche nach Kühlung an das Einschlupfloch und
werden dabei von Geschwistern versehentlich hinausgedrängt. Überleben sie den Sturz, krabbeln sie bis zur völligen Entkräftung auf dem Boden herum. Auch bei Sanierungen werden manchmal Nestlinge
im Dachraum gefunden. In allen Fällen gehören die Tiere in fachkundige Hände. Bitte setzen Sie die jungen Mauersegler nicht in ein Gebüsch, in der Annahme, dass ihre Eltern sie dort weiter
füttern. Sie würden verhungern oder von streunenden Katzen getötet werden. Bitte geben Sie den Vogel sofort in fachkundige Pflege! Wer keine Erfahrung hat, kann dem Segler auch mit noch so gut
gemeinten Bemühungen nur schaden, etwa durch falsche Ernährung oder nicht sachgemäße Unterbringung. Wichtig ist es, den Vogel bis zur Abgabe dunkel und warm zu halten. Setzen Sie ihn dazu in ein
nicht zu enges Behältnis mit genügend Luftzufuhr (!), das mit Zellstoffpapier ausgelegt und katzensicher verschlossen wird. Evtl. können Sie versuchen, ihm vorsichtig mit einer Pipette Wasser
einzuflößen. Sperrt der junge Mauersegler nicht, kann man einen oder zwei Tropfen auf den Schnabelwinkel träufeln, das wird dann meist aufgeleckt.
Bitte auf keinen Fall mit "Irgendetwas" füttern! Mauersegler sind reine Insektenfresser, deren empfindlicher Magen sofort rebelliert, wenn er das falsche Futter bekommt.